Pressestimmen

leuna_echo | 27.10.2011

Zum Verbrennen zu schade

Stoffliche Verwertung von Braunkohle – eine Zukunftsoption für Mitteldeutschland

Fachsymposium
Fachsymposium
Am Fachsymposium nahmen der Staatssekretär Michael Richter, Hans-Peter Hiepe, Referatsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Dr. George Milojcic, Hauptgeschäftsführer DEBRIV, sowie weitere hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft teil.

Leuna war am 26. Oktober der Tagungsort für das IBI Fachsymposium und das aus gutem Grund: Denn der Standort war einst die Geburtsstätte für die großtechnische Nutzung der Braunkohle. IBI steht heute für innovative Braunkohlenintegration und ist ein branchen- und länderübergreifendes Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, das sich das Ziel gesetzt hat, künftig die heimische Braunkohle als Rohstoff für die Petrochemie zu nutzen und dazu wettbewerbsfähige Technologien zur Herstellung hochwertiger chemischer Grundstoffe zu entwickeln.

Andreas Hiltermann, Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH, machte deutlich, dass die Basischemie heute fast zu 100 Prozent von den fossilen Rohstoffen Erdöl und Erdgas abhängig ist. Seine begründete Befürchtung ist, dass es durch stetig steigende Preise der Primärenergieträger zum Exodus der Basischemie in Deutschland führen wird. Die Erkenntnis, dass die in Mitteldeutschland lagernde, stofflich hochwertige Braunkohle als alternativer Kohlenwasserstofflieferant zur Erzeugung von Montanwachsen, Paraffinen, Schmierstoffen, Kraftstoffen und Synthesegas geeignet ist, biete eine gute Ausgangsposition für das Forschungsprojekt IBI. Hiltermann machte zugleich deutlich, das für das innovative Projekt bestimmte Voraussetzungen und Unterstützung von seitens der Politik notwendig seien. Beispielsweise gehöre dazu ein klares Bekenntnis für Neuaufschlüsse von Tagebauen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Die Unterstützung der Landesregierung von Sachsen-Anhalt versicherte Staatssekretär Michael Richter und hob hervor, dass dies in der Koalitionsvereinbarung  verankert sei. Die Aktivitäten zum Aufbau eines Braunkohle-Chemieparks am Standort Leuna werden von der Landesregierung positiv begleitet. Zudem könne IBI auch im europäischen Maßstab Ansatzpunkt für eine Nutzung der Kohle über die Stromerzeugung hinaus sein. Richter: „Außerdem wollen wir unsere interregionalen Kontakte zu Chemie- und Kohleregionen in Europa nutzen, um eine europäische Forschungsinitiative zur stofflichen Verwertung der Kohle zu initiieren. Wir sind davon überzeugt, dass die innovative Kohlechemie aus Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland auch europaweit auf großes Interesse stoßen wird.“ Deshalb werde Ministerin Wolff über das Europäische Chemieregionen-Netzwerk ECRN, dessen Präsidentin sie seit Mai dieses Jahres ist, anregen, das Projekt in die europäische Innovations- und Forschungsförderung aufzunehmen. Denn die stoffliche Nutzung der Braunkohle eröffnet nicht nur auf regionaler, sondern auch auf nationaler und europäischer Ebene die Chance für Wertschöpfung und nachhaltige Beschäftigung.

Pressemitteilung der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt

Landesinitiative „Innovative Braunkohlen Integration in Mitteldeutschland – ibi“

Ministerin Prof. Birgitta Wolff will stoffliche Nutzung der Braunkohle in europäische Forschungsinitiative einbinden

Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff hat das Kabinett heute über die Landesinitiative „Innovative Braunkohlen Integration in Mitteldeutschland – ibi“ informiert. Ziel der Initiative ist die Erforschung der stofflichen Nutzung der Braunkohle. Das Vorhaben, das vom 1. April 2011 bis 31. März 2014 läuft, umfasst ein Volumen von ca. 21 Mio. Euro. Die Landesinitiative wird als „Innovativer regionaler Wachstumskern“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit voraussichtlich rund 14 Mio. Euro gefördert. Anlässlich eines Fachsymposiums am 26. Oktober 2011 in Leuna sollen bereits erste Ergebnisse vorgestellt werden. Im Rahmen eines ebenfalls vom BMBF geförderten Innovationsforums hatten sich bereits 2008 regional verwurzelte Unternehmen zusammengefunden, um die Voraussetzung für eine Erforschung der stofflichen Nutzung der Braunkohle zu schaffen.

Das Bündnis aus 13 Institutionen – elf Unternehmen und zwei Hochschulen – leitet dabei die Erkenntnis, dass die in Mitteldeutschland lagernde, stofflich hochwertige eozäne Braunkohle zur Erzeugung von Montanwachsen, Paraffinen, Schmierstoffen, Kraftstoffen und Synthesegas geeignet ist. Im Innovationskonzept „ibi“ wird zudem darauf verwiesen, dass die langfristig verfügbare  heimische Braunkohle als alternativer Kohlenwasserstofflieferant zu Erdöl und Erdgas genutzt werden kann. Dies gilt umso mehr in Anbetracht der begrenzten Verfügbarkeit und der langfristig steigenden Preise dieser bislang dominierenden Kohlenwasserstofflieferanten.

„Wir sind davon überzeugt, dass das in Mitteldeutschland begonnene Vorhaben zur Kohlechemie europaweit auf großes Interesse stoßen wird“, betonte Wolff. So könne „ibi“ auch im europäischen Maßstab Ansatzpunkt für eine Nutzung der Kohle über die Stromerzeugung hinaus sein. „Deshalb werde ich das Thema am 27. Oktober 2011 auf dem 9. Kongress des Netzwerks der Europäischen Chemieregionen ECRN in Halle zur Sprache bringen. Ziel ist es, das Projekt in die europäische Innovations- und Forschungsförderung aufzunehmen. Denn die stoffliche Nutzung der Braunkohle eröffnet nicht nur auf regionaler, sondern auch auf nationaler und europäischer Ebene die Chance für Wertschöpfung und nachhaltige Beschäftigung. So könnten nach Errichtung einer Demonstrationsanlage in Leuna ab 2020 jährlich zwei bis drei dieser Anlagen weltweit verkauft werden. Damit verbunden wäre ein Umsatzpotential von mehr als drei Milliarden Euro pro Jahr.“

Wolff: „Zudem wollen wir das ECRN als Diskussionsplattform für eine mögliche europäische Forschungsinitiative ‚Kohle als alternativer Rohstoff für Grund- und Feinchemikalien’ nutzen.“ So ließen sich die Potentiale der stofflichen Nutzung der Braunkohle in Europa nur dann umfassend erschließen, wenn dazu eine abgestimmte Strategie der beteiligten Akteure auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene verfolgt werde, sagte die Ministerin, die seit Mai dieses Jahres Präsidentin des ECRN ist.

Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft - Pressemitteilung Nr.: 098/11

Öffentliches Fachsymposium zum Projekt „ibi“ in Leuna

Richter: Landesregierung unterstützt Initiative der Chemieindustrie zur stofflichen Kohlenutzung

„Sachsen-Anhalts Landesregierung wird die Initiativen der heimischen Chemieindustrie zur stofflichen Verwertung der Braunkohle im Rahmen einer Landesstrategie unterstützen.“ Das betonte Wirtschaftsstaatssekretär Michael Richter auf dem heutigen Fachsymposium zum Projekt „Innovative Braunkohlen Integration in Mitteldeutschland“ (ibi) in Leuna. 

Die Landesregierung hat unter anderem beschlossen, sich zu Fragen der künftigen Förderung der stofflichen Kohlenutzung mit den anderen mitteldeutschen Ländern gegenüber der Bundesregierung und der Europäischen Kommission abzustimmen. Zudem soll zur gemeinsamen Interessenvertretung im Hinblick auf die künftige Rohstoff- und Energiepolitik der Europäischen Union Anfang 2012 in Sachsen-Anhalt ein Spitzentreffen der ostdeutschen Länder mit EU-Energie-Kommissar Günther Oettinger stattfinden. Darüber hinaus wurde vereinbart, im Rahmen des Strategiedialogs der Landesregierung mit der Chemieindustrie eng mit dem „ibi“-Konsortium und dem Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland zusammenzuarbeiten.  

Richter: „Außerdem wollen wir unsere interregionalen Kontakte zu Chemie- und Kohleregionen in Europa nutzen, um eine europäische Forschungsinitiative zur stofflichen Verwertung der Kohle zu initiieren. Wir sind davon überzeugt, dass die innovative Kohlechemie aus Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland auch europaweit auf großes Interesse stoßen wird.“ Deshalb werde Ministerin Wolff über das Europäische Chemieregionen-Netzwerk ECRN, dessen Präsidentin sie seit Mai dieses Jahres ist, anregen, das Projekt in die europäische Innovations- und Forschungsförderung aufzunehmen. 

Hintergrund:
Die Landesinitiative „ibi“ wird als „Innovativer regionaler Wachstumskern“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit voraussichtlich rund 14 Millionen Euro gefördert. Insgesamt umfasst das Vorhaben, das vom 1. April 2011 bis 31. März 2014 läuft, ein Volumen von ca. 21 Millionen Euro. Das Bündnis aus 13 Institutionen – elf Unternehmen und zwei Hochschulen – umfasst Kompetenzen aus Braunkohlebergbau, Chemieindustrie und Anlagenbau. Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der gesamten Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung über die Verfahrenstechnik, den Anlagen- und Apparatebau in Rohstoffgewinnung und -verwertung bis hin zur Veredlung sowie der Herstellung chemischer Basisstoffe. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass die in Mitteldeutschland lagernde, stofflich hochwertige eozäne Braunkohle zur Erzeugung von Montanwachsen, Paraffinen, Schmierstoffen, Kraftstoffen und Synthesegas geeignet ist. Im Rahmen eines ebenfalls vom BMBF geförderten Innovationsforums hatten sich bereits 2008 regional verwurzelte Unternehmen zusammengefunden, um die Voraussetzung für eine Erforschung der stofflichen Nutzung der Braunkohle zu schaffen.

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