Entwicklungs- und Innovationspotenzial
Durch die Bündelung des Know-hows über die gesamte Prozess- und Stoffwandlungskette können neue Techniken und Verfahren zur Sicherstellung der für die Hochveredelungsprozesse (Extraktion, katalytische Spaltung, Vergasung) benötigten Kohlequalitäten effizient im Verbund erforscht und umgesetzt werden. Aus den Innovationen ergeben sich für die Verfahrenstechnik und den Anlagenbau durch die Vermarktung und den Export deutliche Wachstumspotenziale.
Im Herstellungsprozess von Basischemikalien (Olefine) findet die größte Wertschöpfung von ca. 80% bei der Förderung und Aufarbeitung des Erdöls statt. Wenn statt importierten Rohöls heimische Braunkohle eingesetzt wird, bedeutet dies, dass künftig durch Förderung und Veredelung eine deutlich höhere Wertschöpfung in Deutschland stattfindet als durch die Rohölveredelung in einem Naphthacracker.
Der Wechsel zu Kohle als Kohlenwasserstoffquelle hat Konsequenzen für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Einerseits wird die Abhängigkeit von Erdölimporten erheblich reduziert (Versorgungssicherheit), andererseits die Einflussnahme schwankender Erdölpreise maßgeblich gemindert. Erinnert sei hier an die Erdölpreise von fast 150 USD/bbl vor Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise.
- Szenarien der Ölpreisentwicklung bis 2030 (Quelle: Energy Information Administration, 2009)
- Statistische Reichweise nicht erneuerbarer Energieträger in Jahren (Quelle: BMWA, 2005)